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Wie Sie sich auf eine Stelle im öffentlichen Dienst bewerben


Der öffentliche Dienst, ob in Österreich, Deutschland oder der Schweiz, gilt als attraktiver Arbeitgeber. Er steht für Stabilität, soziale Sicherheit und die Möglichkeit, einen direkten Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. Doch der Bewerbungsprozess unterscheidet sich oft grundlegend von dem in der Privatwirtschaft. Hier zählen nicht nur Kreativität und Marketing, sondern vor allem Formalität, Genauigkeit und die Erfüllung klar definierter Kriterien.


Warum der öffentliche Dienst eine attraktive Wahl ist

Bevor wir uns den Details der Bewerbung widmen, ist es wichtig, die Vorteile einer Karriere im öffentlichen Sektor zu verstehen:

  • Krisensicherheit und Stabilität: Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst gelten als äusserst sicher, unabhängig von wirtschaftlichen Schwankungen.

  • Klare Strukturen und geregelte Arbeitszeiten: Die Arbeitsbedingungen sind transparent, und eine gesunde Work-Life-Balance wird in der Regel grossgeschrieben.

  • Gesellschaftlicher Beitrag: Ihre Arbeit hat einen direkten Nutzen für die Allgemeinheit, sei es in der Verwaltung, im Bildungswesen oder im Gesundheitssektor.


Die entscheidenden Unterschiede im Bewerbungsprozess

Wenn Sie sich auf eine Stelle im öffentlichen Dienst bewerben, müssen Sie das Mindset des privaten Sektors hinter sich lassen.

  1. Formalität ist alles: Der gesamte Prozess ist durch Gesetze und interne Vorschriften streng geregelt. Es geht nicht darum, sich von der Masse abzuheben, sondern darum, die formalen Anforderungen lückenlos zu erfüllen.

  2. Spezifische Anforderungen: Die in der Stellenanzeige genannten Qualifikationen (z.B. ein bestimmter Studienabschluss oder eine spezielle Berufserfahrung) sind meist zwingend erforderlich. Ein "kreativer" Lebenslauf oder alternative Qualifikationen werden selten akzeptiert.

  3. Umfangreiche Unterlagen: Rechnen Sie damit, dass Sie neben Lebenslauf und Motivationsschreiben auch beglaubigte Kopien von Schul- und Universitätszeugnissen, Referenzen und Dienstzeugnissen einreichen müssen. Jede Behauptung in Ihrem Lebenslauf muss durch ein offizielles Dokument belegbar sein.


Ihr Fahrplan für die erfolgreiche Bewerbung

Schritt 1: Die Stellenanzeige genau lesen

Nehmen Sie sich Zeit. Jedes Wort in einer Stellenanzeige des öffentlichen Dienstes hat eine Bedeutung. Prüfen Sie, ob Sie alle aufgeführten Kriterien erfüllen. Wenn Sie beispielsweise einen Abschluss in "Betriebswirtschaft" benötigen und Sie einen in "Wirtschaftswissenschaften" haben, müssen Sie im Anschreiben begründen, warum diese Qualifikation gleichwertig ist.

Schritt 2: Die Unterlagen sorgfältig vorbereiten

Stellen Sie sicher, dass Ihre Dokumente vollständig und in der richtigen Reihenfolge sind. Senden Sie keine Originale, sondern Kopien – oft werden sogar beglaubigte Kopien verlangt. Eine saubere, übersichtliche Mappe ist wichtiger als kreatives Design.

Schritt 3: Das Motivationsschreiben

Ihr Anschreiben ist hier kein reines Marketing-Tool. Es dient dazu, eine Brücke zwischen Ihren Qualifikationen und den Anforderungen der Stelle zu bauen. Zeigen Sie klar und präzise auf, welche der geforderten Kriterien Sie erfüllen und wie Sie mit Ihren Erfahrungen einen Beitrag leisten können.

Schritt 4: Das Auswahlverfahren

Das Auswahlverfahren ist oft mehrstufig und transparent. Es kann aus einem schriftlichen Test (Fachwissen, Logik), einem Assessment-Center und einem persönlichen Interview bestehen. Im Interview liegt der Fokus auf sachlichen, kompetenzbasierten Fragen, die Ihre Eignung für die Rolle beweisen sollen.


Der Weg in den öffentlichen Dienst erfordert Sorgfalt, Geduld und eine präzise, formale Herangehensweise. Im Gegensatz zum Privatsektor, wo Flexibilität und Eigeninitiative oft belohnt werden, sind hier Prozedurtreue und die lückenlose Erfüllung der Kriterien der Schlüssel zum Erfolg.



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