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Sozialversicherungsrechtliche Änderungen: Wichtige Updates für 2025/2026


Die österreichische Sozialversicherung ist ein dynamisches System, das sich stetig an wirtschaftliche Entwicklungen und gesellschaftliche Bedürfnisse anpasst. Für Arbeitnehmer, Arbeitgeber und Personalabteilungen ist es entscheidend, über die neuesten Änderungen informiert zu bleiben, um finanzielle Planungen zu optimieren und die rechtliche Compliance zu gewährleisten. Die Jahre 2025 und 2026 bringen wichtige Updates, die jeden betreffen.


Allgemeine Anpassungen für 2025

Wie in den Vorjahren gibt es auch 2025 wieder eine Anpassung der Beitragsgrundlagen und Grenzwerte, die sich an der allgemeinen Lohnentwicklung orientiert.

  • Anstieg der Höchstbeitragsgrundlage: Die Höchstbeitragsgrundlage für die monatliche Sozialversicherung wird angehoben. Dieser Wert bestimmt das maximale Einkommen, auf das Sozialversicherungsbeiträge berechnet werden. Das bedeutet, dass für Arbeitnehmer mit hohem Einkommen die monatlichen Beiträge leicht steigen, im Gegenzug jedoch auch die maximale Bemessungsgrundlage für Leistungen wie Kranken-, Taggeld und Arbeitslosengeld erhöht wird.

  • Erhöhung der Geringfügigkeitsgrenze: Die Geringfügigkeitsgrenze wird ebenfalls angehoben. Wer ein Einkommen unterhalb dieses Betrags erzielt, ist von der Pflichtversicherung in der Kranken-, Pensions- und Arbeitslosenversicherung ausgenommen. Diese Anpassung ist insbesondere für geringfügig Beschäftigte, Studierende und Pensionisten von Bedeutung.

  • Anpassung der Sachbezugswerte: Die Werte für Sachbezüge wie die private Nutzung eines Firmenwagens oder Dienstwohnungen werden neu bewertet. Dies hat direkte Auswirkungen auf die Höhe der Sozialversicherungsbeiträge und der Lohnsteuer, die auf diese Sachbezüge entfallen.


Wichtige Neuerungen mit Fokus auf 2026

Über die routinemässigen Anpassungen hinaus stehen ab 2026 voraussichtlich einige substanzielle Gesetzesänderungen an, die auf aktuelle Entwicklungen am Arbeitsmarkt reagieren.

  • Reform der Pensionsversicherung: Angesichts der demografischen Herausforderungen ist eine schrittweise Reform des Pensionssystems geplant. Es wird erwartet, dass Massnahmen wie die weitere Angleichung des Pensionsantrittsalters für Frauen und Männer sowie eine Neuregelung der Anrechnung von Kindererziehungszeiten und Pflegejahren zur Debatte stehen. Ziel ist es, das System langfristig zu stabilisieren.

  • Neue Regelungen für digitale Plattformarbeit: Um der wachsenden Gig-Economy und der Plattformarbeit gerecht zu werden, sind neue Bestimmungen geplant. Künftig könnten digitale Plattformen für die soziale Absicherung ihrer „Worker“ stärker in die Pflicht genommen werden. Dies zielt darauf ab, die soziale Sicherheit von Personen zu gewährleisten, die über Apps und Online-Plattformen Aufträge annehmen, indem sie eine klarere rechtliche Einstufung erhalten. Dies könnte zur Folge haben, dass Plattformen Beiträge zur Kranken- und Pensionsversicherung für ihre Mitarbeitenden leisten müssen.


Konkrete Auswirkungen für Arbeitnehmer und Arbeitgeber

Die bevorstehenden Änderungen haben unterschiedliche, aber wichtige Konsequenzen für beide Seiten des Arbeitsverhältnisses.

  • Für Arbeitnehmer: Bei höheren Einkommen sind leicht steigende Sozialversicherungsbeiträge zu erwarten. Gleichzeitig erhöhen sich jedoch die maximalen Leistungen, die Sie bei Krankheit oder Arbeitslosigkeit erhalten. Die geplanten Reformen bei der Plattformarbeit könnten zudem dazu führen, dass viele zuvor unversicherte Personen künftig von vollem Sozialversicherungsschutz profitieren.

  • Für Arbeitgeber: Unternehmen müssen ihre Lohnabrechnungssysteme rechtzeitig an die neuen Grenzen anpassen. Die geplante Regulierung der Plattformarbeit könnte zudem eine neue Beitragspflicht für Unternehmen schaffen, die mit Freelancern oder Gig-Workern zusammenarbeiten. Dies erfordert eine sorgfältige rechtliche Prüfung der Arbeitsverhältnisse.


Fazit: Die sozialversicherungsrechtlichen Änderungen der Jahre 2025 und 2026 sind ein klares Zeichen dafür, dass das System auf die aktuellen Herausforderungen der Arbeitswelt reagiert. Für Unternehmen und ihre Mitarbeiter ist es von grosser Wichtigkeit, diese Updates zu verstehen, um sich optimal auf die neuen Rahmenbedingungen einzustellen und die eigenen Rechte und Pflichten zu wahren. Es empfiehlt sich, frühzeitig einen Steuerberater oder die zuständigen Sozialversicherungsträger zu konsultieren.



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