Job veröffentlichen

Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz: Wie Sie Stress und Überforderung managen


Der Leistungsdruck in der modernen Arbeitswelt nimmt stetig zu. Termindruck, ständige Erreichbarkeit und die rasche Veränderung von Arbeitsabläufen können zu chronischem Stress und im schlimmsten Fall zu Überforderung und Burnout führen. Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz ist daher kein Randthema mehr, sondern eine zentrale Voraussetzung für Wohlbefinden und langfristige Produktivität.


Stress oder Überforderung? Erkennen Sie die Warnsignale

Es ist entscheidend, zwischen kurzfristigem Stress und chronischer Überforderung zu unterscheiden. Während Stress eine natürliche Reaktion auf Herausforderungen ist, handelt es sich bei Überforderung um einen Zustand, der Ihre Kapazitäten langfristig übersteigt.

Anzeichen von Stress:

  • Körperlich: Kopfschmerzen, Magenbeschwerden, Muskelverspannungen, Schlafprobleme.

  • Emotional: Gereiztheit, Nervosität, Frustration, innere Unruhe.

  • Kognitiv: Konzentrationsschwierigkeiten, Vergesslichkeit, negatives Gedankenkarussell.

Anzeichen von Burnout: Burnout ist das Endergebnis chronischer Überforderung. Es manifestiert sich als ein Zustand emotionaler, geistiger und körperlicher Erschöpfung.

  • Chronische Erschöpfung: Das Gefühl, ständig müde zu sein, egal wie viel man schläft.

  • Zynismus und Distanz: Eine emotionale Distanzierung von der Arbeit und den Kollegen.

  • Reduzierte Leistungsfähigkeit: Das Gefühl, trotz Anstrengung keine guten Ergebnisse mehr zu erzielen.


Prävention: So stärken Sie Ihre psychische Widerstandsfähigkeit

Eine starke Resilienz ist Ihr bester Schutzschild gegen Stress und Überforderung. Bauen Sie diese durch bewusste Routinen auf.

  • Klare Grenzen ziehen: Trennen Sie Arbeit und Privatleben strikt. Schalten Sie nach Feierabend E-Mails und Benachrichtigungen aus. Ihr Feierabend beginnt, wenn Sie Ihren Arbeitsplatz verlassen – auch wenn es nur das Home-Office-Zimmer ist.

  • Aktivpausen einlegen: Planen Sie kurze, regelmässige Pausen ein. Stehen Sie auf, gehen Sie an die frische Luft oder machen Sie einfache Atemübungen. Selbst fünf Minuten können Wunder wirken.

  • Prioritäten setzen und "Nein" sagen: Lernen Sie, Aufgaben nach Wichtigkeit zu priorisieren. Akzeptieren Sie, dass Sie nicht alles gleichzeitig erledigen können. Sagen Sie auch mal "Nein", wenn Ihre Kapazitäten erschöpft sind.

  • Sprechen Sie darüber: Offene Kommunikation ist essenziell. Scheuen Sie sich nicht, mit Ihrer Führungskraft oder der Personalabteilung über eine zu hohe Arbeitsbelastung zu sprechen.


Akut-Hilfe: Was tun, wenn es zu viel wird?

Wenn Sie sich bereits überfordert fühlen, benötigen Sie kurzfristige Strategien, um wieder Halt zu finden.

  • Atemübungen: Konzentrieren Sie sich auf Ihre Atmung. Atmen Sie langsam tief ein und aus. Das hilft, das Nervensystem zu beruhigen.

  • Mentale Distanz schaffen: Stehen Sie auf und verlassen Sie kurz den Raum. Ein Ortswechsel kann helfen, die Gedanken zu klären.

  • Professionelle Hilfe suchen: Zögern Sie nicht, sich an einen Coach oder Therapeuten zu wenden. Es ist ein Zeichen von Stärke, sich Unterstützung zu holen. Viele Unternehmen bieten zudem kostenlose externe Beratung durch Mitarbeiter-Assistenzprogramme (EAPs) an.


Die Rolle der Führungskräfte und Unternehmen

Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz ist nicht allein die Verantwortung des Einzelnen. Unternehmen haben die Pflicht, ein unterstützendes Umfeld zu schaffen.

  • Offene Unternehmenskultur: Schaffen Sie ein Umfeld, in dem psychische Gesundheit entstigmatisiert wird und in dem Mitarbeiter keine Angst haben müssen, über ihre Probleme zu sprechen.

  • Angemessene Arbeitsbedingungen: Stellen Sie sicher, dass die Arbeitslast realistisch ist und Mitarbeiter nicht regelmässig Überstunden leisten müssen. Flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeit zum Home-Office können hier entlastend wirken.

  • Schulung von Führungskräften: Vorgesetzte sollten geschult werden, Anzeichen von Stress bei ihren Mitarbeitern zu erkennen und proaktiv Unterstützung anzubieten.

Fazit: Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz ist eine geteilte Verantwortung. Indem Sie auf Ihre eigenen Warnsignale achten, proaktiv für Ihr Wohlbefinden sorgen und offen kommunizieren, können Sie nicht nur Stress und Überforderung managen, sondern auch einen Arbeitsplatz schaffen, an dem Wohlbefinden und Produktivität Hand in Hand gehen.



MyJobsi.at