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Nachhaltigkeit und ESG: Wie Sie diese Themen in Ihre HR-Strategie integrieren


Der Begriff ESG – kurz für Environmental, Social und Governance – ist aus dem modernen Unternehmenskontext nicht mehr wegzudenken. War er ursprünglich ein Leitfaden für Investoren, so hat er sich längst zu einem entscheidenden Faktor für den Unternehmenserfolg entwickelt. Dabei spielt die Personalabteilung (HR) eine zentrale Rolle. Sie ist nicht nur die Schnittstelle zu den Mitarbeitenden, sondern auch der wichtigste Treiber für die Umsetzung der ESG-Strategie – insbesondere im "S" und "G".


ESG ist mehr als ein Trend: Warum HR ein zentraler Treiber ist

Nachhaltigkeit ist heute ein entscheidender Faktor bei der Jobwahl. Junge Talente, aber auch erfahrene Fachkräfte, suchen gezielt nach Unternehmen, deren Werte sie teilen und die sich für soziale und ökologische Verantwortung einsetzen. Für die HR-Strategie bedeutet das:

  • Gewinnung und Bindung von Talenten: Ein starkes ESG-Profil macht ein Unternehmen attraktiver und steigert die Mitarbeiterloyalität.

  • Höheres Mitarbeiterengagement: Mitarbeitende, die den Sinn ihrer Arbeit in einem grösseren Kontext sehen, sind motivierter und produktiver.

  • Stärkung der Arbeitgebermarke: Eine glaubwürdige ESG-Strategie schafft Vertrauen und stärkt den Ruf als verantwortungsbewusster Arbeitgeber.


Die 3 Säulen von ESG und die Rolle der HR

Die HR-Abteilung hat direkte Berührungspunkte mit allen drei Säulen von ESG und kann in jedem Bereich entscheidende Impulse setzen.

E (Environmental) – Umwelt

Auch wenn Umweltthemen oft im Aufgabenbereich des Managements oder der Produktion liegen, kann HR wirksam zur ökologischen Nachhaltigkeit beitragen:

  • Grüne Mobilität: Anreize für Mitarbeitende schaffen, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, oder die Anschaffung von E-Bikes fördern.

  • Ressourcenschonung: Den papierlosen Prozess fördern, z. B. durch digitale HR-Lösungen, und die Nutzung von wiederverwertbaren Materialien im Büro unterstützen.

  • Remote Work: Home-Office-Modelle ermöglichen, um den CO2-Fussabdruck durch Pendelverkehr zu reduzieren.

S (Social) – Soziales

Dieser Bereich liegt in der direkten Verantwortung der HR. Er umfasst alle Aspekte des sozialen Engagements eines Unternehmens gegenüber seinen Mitarbeitenden und der Gesellschaft.

  • Mitarbeiterwohlbefinden: Angebote wie betriebliche Gesundheitsförderung, psychologische Beratung oder Programme zur Stressbewältigung implementieren.

  • Vielfalt und Inklusion (D&I): Eine Unternehmenskultur fördern, die Vielfalt wertschätzt. Das kann durch D&I-Trainings, blinde Bewerbungsverfahren oder die Schaffung von internen Netzwerken geschehen.

  • Fairness und Gleichheit: Gerechte Entlohnung sicherstellen (Equal Pay), transparente Aufstiegsmöglichkeiten schaffen und Chancengleichheit garantieren.

  • Arbeitsbedingungen: Sichere und gesunde Arbeitsplätze sind die Grundlage. HR kann Richtlinien für faire Arbeitszeiten und eine gesunde Work-Life-Balance entwickeln.

G (Governance) – Unternehmensführung

HR spielt eine entscheidende Rolle dabei, dass die Unternehmensführung ethisch, transparent und verantwortungsbewusst ist.

  • Ethische Richtlinien: Die Entwicklung und Implementierung eines Verhaltenskodexes, der für alle Mitarbeitenden gilt.

  • Transparenz: Klare interne Kommunikationswege und die Offenlegung von Unternehmenszielen schaffen Vertrauen.

  • Datenschutz: Sicherstellen, dass die Verarbeitung von Mitarbeiterdaten den höchsten rechtlichen Standards (z. B. DSGVO) entspricht.


Ihr 4-Schritte-Plan zur Integration von ESG in Ihre HR-Strategie

Der Übergang zu einer nachhaltigen HR-Strategie ist ein Prozess, der strategisches Vorgehen erfordert.

  1. Schritt 1: Analyse und Commitment: Beginnen Sie mit einer Bestandsaufnahme. Wo steht Ihr Unternehmen in den Bereichen E, S und G? Holen Sie die Unterstützung der Geschäftsführung und schaffen Sie ein klares Bekenntnis zu diesen Werten.

  2. Schritt 2: Ziele definieren und verankern: Setzen Sie messbare Ziele (z. B. "Erhöhung der Frauenquote in Führungspositionen bis 2025 um 15%") und verankern Sie diese in der Unternehmensstrategie.

  3. Schritt 3: Massnahmen umsetzen: Bilden Sie ein interdisziplinäres Team, das die Umsetzung der Massnahmen plant. Beginnen Sie mit kleinen, sichtbaren Projekten, um erste Erfolge zu erzielen.

  4. Schritt 4: Kommunikation und Transparenz: Kommunizieren Sie Ihre Fortschritte regelmässig – intern, um Mitarbeitende zu motivieren, und extern, um die Arbeitgebermarke zu stärken. Seien Sie transparent, auch bei Herausforderungen.

Fazit: Die Integration von Nachhaltigkeit und ESG in die HR-Strategie ist keine optionale Aufgabe mehr, sondern eine strategische Notwendigkeit. Wer jetzt handelt und eine wertebasierte Unternehmenskultur aufbaut, sichert sich nicht nur die besten Talente, sondern auch eine nachhaltige und erfolgreiche Zukunft.



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