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Home-Office in Österreich: Was Sie rechtlich beachten müssen


Das Arbeiten im Home-Office ist aus der modernen Arbeitswelt nicht mehr wegzudenken. Doch was lange Zeit nur eine informelle Absprache zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber war, ist in Österreich seit 2021 durch das Home-Office-Gesetz klar geregelt. Dieses Gesetz schafft Rechtssicherheit und legt die wichtigsten Rahmenbedingungen fest, von der Kostenübernahme bis zum Versicherungsschutz.

Wir geben Ihnen einen Überblick über die wichtigsten rechtlichen Aspekte, die Sie kennen müssen.


1. Die rechtliche Grundlage: Nur per schriftlicher Vereinbarung

Das Home-Office-Gesetz stellt klar, dass es keinen gesetzlichen Anspruch auf Heimarbeit gibt. Die Vereinbarung über das Arbeiten von zu Hause aus ist freiwillig und muss zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer schriftlich festgehalten werden.

Die Vereinbarung sollte die wichtigsten Punkte regeln, wie z.B.:

  • Den Umfang der Home-Office-Tätigkeit (z. B. "zwei Tage pro Woche").

  • Den Beginn und die Dauer der Vereinbarung.

  • Die Bedingungen für die Beendigung der Vereinbarung.


2. Die wichtigsten Regelungen im Detail

Kostenersatz und Arbeitsmittel

Der Arbeitgeber ist dazu verpflichtet, die für die Arbeit benötigten digitalen Arbeitsmittel wie Laptop, Bildschirm oder Tastatur zur Verfügung zu stellen. Wird die eigene Ausrüstung genutzt, muss der Arbeitgeber einen Kostenersatz leisten.

  • Die Home-Office-Pauschale: Arbeitgeber können ihren Mitarbeitern bis zu €3 pro Home-Office-Tag, maximal €300 pro Jahr, steuerfrei erstatten. Dieser Betrag ist für den Arbeitnehmer einkommensteuerfrei.

  • Tipp: Wenn der Arbeitgeber die Pauschale nicht bezahlt, kann der Arbeitnehmer die Ausgaben für ergonomische Möbel (wie Bürostuhl oder Schreibtisch) bis zu €300 pro Jahr als Werbungskosten von der Steuer absetzen.

Arbeitszeit und Zeiterfassung

Auch im Home-Office gelten die Bestimmungen des Arbeitszeitgesetzes. Pausen, tägliche und wöchentliche Ruhezeiten und die maximale Arbeitszeit müssen eingehalten werden. Der Arbeitnehmer ist dazu verpflichtet, seine Arbeitszeit zu dokumentieren, um die Einhaltung zu gewährleisten.

Unfallversicherungsschutz

Ein wesentlicher Vorteil des Home-Office-Gesetzes ist die Ausweitung des Unfallversicherungsschutzes. Arbeitsunfälle im Home-Office sind nun gesetzlich versichert.

  • Was gilt als Arbeitsunfall? Ein Unfall, der sich bei der Ausübung der beruflichen Tätigkeit ereignet, ist versichert. Dazu gehören auch Unfälle am direkten Weg zur und von der Küche, um Getränke oder Mahlzeiten zu sich zu nehmen.

  • Wichtige Einschränkung: Ein Unfall, der sich in der Freizeit oder in den Pausen ereignet, ist nicht versichert.

Haftung

Was passiert, wenn ein Firmengerät beschädigt wird? Die Haftung des Arbeitnehmers für Schäden an den Arbeitsmitteln ist auf Fälle grober Fahrlässigkeit beschränkt. Normale Abnutzung oder leichte Unachtsamkeit fallen nicht darunter.

Beendigung der Vereinbarung

Die Home-Office-Vereinbarung kann in der Regel schriftlich von beiden Seiten beendet werden, oft mit einer bestimmten Frist. Ist keine Frist festgelegt, gilt eine einmonatige Kündigungsfrist. Dies gibt beiden Seiten Flexibilität.


Fazit

Das Home-Office-Gesetz hat für beide Seiten, Arbeitgeber und Arbeitnehmer, eine klare, sichere Grundlage geschaffen. Es ermöglicht ein flexibles Arbeiten, während die sozialen und rechtlichen Absicherungen, wie der Unfallversicherungsschutz, erhalten bleiben. Für ein reibungsloses Miteinander ist es unerlässlich, alle Punkte in einer transparenten, schriftlichen Vereinbarung festzuhalten.



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